Der Titel "Fisch des Jahres" wird seit 1984 jährlich vergeben, um Aufmerksamkeit auf die Gefährdung von Fischarten und die Zerstörung ihrer Lebensräume durch menschliche Einflüsse zu lenken. Ziel dieser Auszeichnung ist es, sowohl die Öffentlichkeit für den Schutz von Gewässerökosystemen zu sensibilisieren als auch den Erhalt gefährdeter Arten zu fördern. Ursprünglich wurde die Benennung von der Petri-Stiftung übernommen. Ab 1991 gingen diese Aufgaben an den Deutschen Anglerverband sowie den Verband Deutscher Sportfischer über. Seit 2013 liegt die Verantwortung für die Wahl beim Deutschen Angelfischerverband (DAV).
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) wurde zum Fisch des Jahres 2025 gekürt – ein eindrucksvolles Beispiel für die faszinierende Vielfalt und die Herausforderungen unserer Wasserwelt. Dieser außergewöhnliche Fisch beeindruckt nicht nur durch seinen geheimnisvollen Lebenszyklus, sondern verdeutlicht auch die dringende Notwendigkeit, unsere aquatischen Lebensräume zu schützen.
Komplexer Lebenszyklus mit Risiken
Einst dominierte der Europäische Aal die Fischbiomasse in Europas Binnengewässern und prägte die norddeutschen Marschen, wo Jungaale so zahlreich waren, dass sie von Bauern als Dünger oder Hühnerfutter verwendet wurden. Doch heute sieht die Realität anders aus: Der Bestand ist dramatisch zurückgegangen, und der Aal zählt zu den gefährdeten Arten Europas.
Bedrohungen für den Aal
Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig: Lebensraumverluste durch menschliche Eingriffe, Wanderhindernisse wie Staudämme und Querbauwerke sowie die Auswirkungen des Klimawandels. Diese Faktoren erschweren die Wanderung der Aale zwischen den Laichgebieten im Sargassosee und ihren angestammten Lebensräumen in unseren Binnengewässern.
Warum der Europäische Aal Fisch des Jahres 2025 ist
Mit der Wahl des Europäischen Aals zum Fisch des Jahres 2025 wird ein klares Zeichen gesetzt: Wir müssen die Lebensräume dieser faszinierenden Art schützen und ihre Wanderwege wieder durchgängig gestalten. Der Titel soll Bewusstsein schaffen und zur Erhaltung dieser einzigartigen Fischart beitragen.
Möchten Sie mehr über den Europäischen Aal und seine Bedeutung erfahren? Der Fisch des Jahres 2025 steht sinnbildlich für die Verantwortung, die wir als Gesellschaft für den Schutz unserer Gewässer tragen.
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Der Dorsch, in der Ostsee bekannt unter seinem regionalen Namen und andernorts häufig als Kabeljau bezeichnet, gehört zu den prägnantesten Bewohnern unserer Meere. Vom flachen Küstengewässer bis hin zu den kalten Tiefen des Nordatlantiks prägt er seit Jahrhunderten das Ökosystem und die Lebensgrundlage vieler Menschen.
Ein Räuber von beeindruckender Größe
Mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 100 cm, einer maximalen Größe von bis zu 160 cm und einem Gewicht von über 40 kg ist der Dorsch nicht nur imposant, sondern auch ein gefräßiger Räuber. Sein Speiseplan umfasst kleinere Fische, Krebstiere, Muscheln und Würmer. Gleichzeitig ist er selbst eine wichtige Nahrungsquelle für Schweinswale, Robben und Kormorane – ein zentrales Glied in der marinen Nahrungskette.
Vom Brotfisch zur bedrohten Art
Einst war der Dorsch entlang der Ostseeküste als sogenannter „Brotfisch“ eine unverzichtbare Nahrungsquelle und die wirtschaftliche Basis vieler Fischerfamilien. Heute jedoch sind die Bestände stark geschrumpft – verursacht durch Klimawandel, Nährstoffbelastung und Überfischung. Ein ehemaliger Alleskönner der Meere ist in Gefahr, seine Rolle als prägender Bestandteil des Ökosystems zu verlieren.
Ein Symbol für nachhaltige Nutzung
Der Dorsch ist weit mehr als ein beliebter Speisefisch – er steht sinnbildlich für die Herausforderungen unserer Zeit. Sein Rückgang zeigt auf, wie eng ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte miteinander verbunden sind. Der Schutz seiner Bestände ist nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern auch ein Appell für eine nachhaltigere Nutzung unserer Meere.
Vom Helden vergangener Jahrhunderte zum Botschafter für den Meeresschutz: Der Dorsch erinnert uns daran, dass wir Verantwortung für unsere Ozeane tragen.
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