Der Sauerstoffgehalt ist für alle Lebewesen, die im Wasser atmen, sehr wichtig. Besonders gilt der Sauerstoffgehalt im Wasser für Fische, die auf reichlich Sauerstoff (chemisches Zeichen: O) angewiesen sind. Für uns Angler ist das Wissen um die Gewässer entsprechend interessant, da wir hier anhand von verschiedenen Anzeichen die Wasserqualität und somit auch die Umgebung für einen gesunden Fisch bestimmen können.
Die folgende Tabelle liefert Dir einen groben Überblick über den Sauerstoffbedarf der Fische. Angaben in mg/l
Diese Einteilung ist ziemlich generell und kann variieren, abhängig von spezifischen Arten und Umweltbedingungen. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass es viele Faktoren gibt, die den Sauerstoffgehalt im Wasser beeinflussen können, wie Temperatur, Pflanzenleben und Wasserbewegung.
Sauerstoff gelangt auf verschiedenen Wegen ins Wasser. Ein sehr offensichtlicher Weg ist die Anreichnug durch die Luft (Luft enthält zu ca. 20% Sauerstoff). Den Prozess kann man z.B. bei einem Wasserfall beobachten. Aber auch bei sich überschlagenden Wellen, die durch Wind oder starke Strömung erzeugt werden, wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Oftmals produzieren Wasserpflanzen Sauerstoff und tragen somit ebenfalls zum Sauerstoffgehalt im Wasser bei.
Was bedeutet dies für Dich als Angler? Bei einem suaberen Gewässer, reich an Sauerstoff, fühlen sich auch die Fische wohler und sind entsprechend aktiver. Achte daher darauf an Gewässern zu angeln, die eine gute Sauerstoffzufuhr (aktiver Zu- und Abfluss, idelerweise ein Wasserfall) beinhalten.
Besonders Fließgewässer sind im Herbst interessant, da sie ebenfalls in der Lage sind das einfallende Laub und ufernahe Gehölze abzutragen und sich selbst zu reinigen.
Ein guter Tipp für Dich als Angler bietet auch das Wissen über den Sauerstoffgehalt eines Gewässers bei unterschiedlichen Temperaturen. Warmes Wasser kann weitaus weniger Sauerstoff aufnehmen als vergleichbares, kaltes Wasser.
Daher kannst Du in sauberen, kühlen Gewässern ein besseres Angelergebnis erwarten als in schwülen, warmen Sommermonaten. Je optimaler der Sauerstoffgehalt im Wasser für Fische ist, desto aktiver und lebendiger fühlen sich die Fische.
Der Bedarf ist für Fische durchaus unterschiedlich. Als (professioneller) Angler lohnt es sich also die Eigenschaften des Gewässers und des Zielfisches zu kennen. Eine Übersicht findest Du in der bereits weiter oben aufgeführten Tabelle.
Der Sauerstoffgehalt im Wasser bleibt selten konstant sondern unterliegt ständigen Schwankungen. Atmende Tiere, Pflanzen bei Nacht und Bakterien, die organische Substanzen (Pflanzenreste, abgestorbene Tiere, Kot und Urin der Wassertiere) zersetzen und zu neuen Nährstoffen umarbeiten, filtern Sauerstoff heraus. Den ständigen Verbrauch von Sauerstoff für die zersetzung von Biomasse nennt der Fachmann Sauerstoffzehrung. In pflanzenreichen Gewässern sinkt daher der Sauerstoffgehalt stetig bis kurz vor dem Sonnenaufgang.
Der Verbrauch an Sauerstoff, besonders durch Mikroorganismen, kann ein Indiz für den Verschmutzungsgrad eines Gewässers sein. Hier spricht man vom biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB).
Um zu messen, wie viel Sauerstoff Mikroorganismen dem Wasser zur Zersetzung organischer Reste entziehen, werden Gewässerproben in verschlossenen Flaschen 5 Tage lang im Dunkeln beim +20°C gehalten. Der in dier Zeit gemessene Sauerstoffverbrauch pro Liter kann Hinweise auf die Reinheit des Gewässers geben. BSB-Werte bis 3 mg Sauerstoff-Zehrung pro Liter zeigen relativ sauberes Wasser an. Werte über 5 mg/l weisen bereits auf Belastungen hin.
Nachfolgend haben wir Dir die häufigsten Fragen zum Thema Sauerstoffbedarf der Fische und Sauerstoff im Wasser aufgeführt. Dies sind auch beliebte Fragen bei der Fischereiprüfung.
Fische benötigen Sauerstoff zum Atmen, und der Sauerstoffgehalt im Wasser beeinflusst direkt ihr Wohlbefinden und Überleben. Niedriger Sauerstoffgehalt kann zu Stress oder Tod führen.
Temperatur, Pflanzenwachstum, Wasserbewegung (wie Wellen oder Strömungen) und die Zersetzung organischer Substanzen beeinflussen den Sauerstoffgehalt im Wasser.
Der Sauerstoffbedarf variiert je nach Fischart. Einige Fische wie Lachs und Forelle benötigen hohe Sauerstoffwerte (11-14 mg/l), während Karpfen und Schleie mit niedrigeren Werten (unter 3 mg/l) zurechtkommen.
Sauerstoff gelangt durch die Luft ins Wasser, insbesondere bei Wasserfällen, Wellen oder durch die Photosynthese von Wasserpflanzen.
Sauerstoffzehrung ist der Verbrauch von Sauerstoff durch die Zersetzung organischer Stoffe durch Mikroorganismen. Dies führt zu einem sinkenden Sauerstoffgehalt, besonders nachts in pflanzenreichen Gewässern.
Der BSB misst, wie viel Sauerstoff Mikroorganismen benötigen, um organische Stoffe zu zersetzen. Er gibt Aufschluss über die Wasserqualität, wobei höhere BSB-Werte auf Verschmutzung hinweisen.
Der Sauerstoffgehalt ist bei warmen Temperaturen und in langsam fließenden Gewässern oft niedrig. Fische sind in sauerstoffreichen, sauberen Gewässern aktiver, was das Angelerlebnis verbessern kann.